2016

Weltpremiere von ACADEMIA SUPERIOR und MatchMaker

Linz, 15.10.2016

ACADEMIA SUPERIOR & GENERALI LADIES LINZ DOUBLE TALK MATCH MIT NICK BOLLETTIERI BEIM HALBFINALE

Gespannt waren alle, was sich das GENERALI LADIES LINZ zusammen mit ACADEMIA SUPERIOR an diesem Halbfinalsamstag hat einfallen lassen. Die Tribüne war voll, das Publikum gespannt und die Diskussionsgäste auch.

Und so liefen Sie ein, unsere Stars am Court 1 in der TipsArena. Mixed Doppel 1 Nick Bollettieri und Barbara Schett, Mixed Doppel 2 hatte es in sich, denn LR Michael Strugl wurden gleich zwei erfolgreiche WTA Tennisdamen aus dem aktuellen Spielerinnenfeld zur Seite gestellt. Im Satz 1 die Schwedin Johanna Larsson, die 28-jährige Rechtshänderin steht aktuell auf Platz 47 und hat sich mit ihrer im SET 2 ablösenden Doppelpartnerin, der Niederländerin Kiki Bertens (aktuelles WTA Ranking Platz 23) bei den GENERALI LADIES Linz ins Doppelfinale gespielt.

Der über drei Sätze gehende Schlagabtausch wurde selbstverständlich auch von einem Schiedsrichter begleitet. Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger forderte die Teams heraus, stellte sie auf die Probe und betonte in seiner Schlussrede das Wesentliche dieser Veranstaltung. Die Liebe zum Sport, die Liebe zum Tennis, die allen gemein war, dem Publikum genauso, wie auch den Diskussionsgästen. Kati Bellowitsch moderierte mit ihrer frischen Art und stellte wie es sich gehört die Sparing Partner dem Publikum vor.

SET 1 - Vergangenheit und Gegenwart des Sports – eine Bestandsaufnahme

Nick Bollettieri: Der Unterschied von gestern zu heute ist die Einstellung eines TOP Spielers zu sich, seinem Körper, seinen Bedürfnissen, seiner Ernährung. Mit seinem Verhalten kann jeder die Fitness seines Körpers beeinflussen. Das hat auch Novak Djokovic schon früh erkannt. Denn es kommt auch darauf an, wie man seinen Körper nach dem Sport behandelt, wie er sich erholen kann.

Babsi Schett: Die körperliche Entwicklung spielt eine große Rolle im Vergleich zu früher. Früher war sie eine der größten Spielerinnen, heute sind alle noch viel größer.

Johanna Larsson: Ja, es stimmt, dass manche Top Spielerinnen keine Privatsphäre mehr im Vergleich zu früher haben. Sie selbst hat das Glück, dass sie noch nicht so stark erkannt wird und sie macht einen großen Unterschied zwischen Ihrem Beruf, dem Tennis und ihrem Privatleben.

Michael Strugl: Es stimmt, dass immer viel Wind darum gemacht wird, wenn z.B. bei den Olympischen Spielen nur eine Bronze Medaille für Österreich gewonnen wird. Aber viel wichtiger ist, in wie weit der Sport unsere Gesellschaft beeinflusst im Vergleich zu früher. Es geht um die Präsenz eines Landes in der Öffentlichkeit. Dieser Einfluss darf nicht unterschätzt werden.

Markus Hengstschläger mit einem Blick in die vielleicht nahe Zukunft: Wenn ein genetischer Bluttest aufzeigen könnte, wie man das Training verbessern kann, würde man das tun?

Ein einhelliges JA war die Antwort auf diese Frage von Johanna und Babsi – ein Jein von Nick, denn man dürfe ja nicht vergessen, dass die Genetik alleine nicht den Unterschied macht in seinen Augen. Den wirklichen Unterschied macht die Selbstdisziplin und die Unzufriedenheit in uns und natürlich macht der Trainer den Unterschied. Es gibt den Trainer, der schreit und schimpft mit den Spielern, der sie antreibt und versucht zu verändern. Und es gibt den Trainer, der versucht das Beste aus den gegebenen Fähigkeiten herauszuholen. Der das große Ganze im Auge hat und auch das Umfeld und die Familie in Betracht bei seinen Trainingsmethoden zieht. Das macht einen guten Trainer aus.

SET 2 - Zukunft des Sports – welche Innovationen erwarten uns?

Nick Bollettieri: Selbstverständlich wird das Equipment der Spieler immer besser, immer intellektueller, mit besseren Schlägern, besserer Beseitung usw. Und die Selbstdisziplin spielt auch eine große Rolle. Ein Murray trainiert jeden Morgen und jeden Abend mehrere Stunden, denn wenn man fitter ist, kann man den Ball länger im Spiel halten und am Ende den Gewinnerschlag platzieren.

Babsi Schett: Um in Österreich in der Zukunft als Profitennisspieler bestand zu haben, braucht es natürlich Geld, aber vor allem Herz und Talent. Die Rolle der Eltern spielte auch bei ihr eine große Rolle, aber nicht indem die Eltern sie zum Tennistraining brachten, sondern den nötigen Rückhalt boten. „Ich wusste immer was ich wollte, am Anfang die Tenniskarriere und jetzt die Moderation und die Botschafterin für das GENERALI LADIES LINZ, der Wille ist das, was zählt!“

Kiki Bertens: Kiki würde sich die Genetik zu nutze machen, wenn es denn ginge, aber nur um die Trainingsmethoden besser anzupassen. Man muss immer an sich weiterarbeiten. An die Zukunft nach dem Tennis kann sie noch nicht denken. Ihr ist es wichtig einen Schritt nach dem anderen zu machen. Ihre Eltern haben sie immer unterstützt, aber zum Tennis ist sie über ihren Onkel gekommen. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, ein T-Shirt zu tragen, das ihre Vitalwerte live überträgt, dass das zu weit ginge, weil es ja primär um den Sport gehen solle.

Michael Strugl: Wenn man sich vorstellt, dass in der Zukunft nur mehr eine bestimmte Anzahl an Sportarten in Österreich gefördert werden würde, das wäre schlimm. Es geht um den Sport und den Einfluss von Sport auf die Gesellschaft, auch auf die zukünftige Gesellschaft. Das Land Oberösterreich hat eine klare Strategie: Talentförderung, Jugendförderung und Verbesserung der Infrastruktur. Es geht um die Einstellung, wenn wir diese auch in unserem Alltagsleben ändern, nämlich den täglichen Sport in unser Alltagsleben zu integrieren, und nur dann, werden wir es schaffen.

Nick Bollettieri: Das allerwichtigste für die Zukunft des Sports ist es, den Kindern zu zeigen, dass es möglich ist wirklich Profisportler zu werden, dass jeder diese Möglichkeit hat unabhängig vom persönlichen Geldbeutel. Es ist aber genauso wichtig Fehler zu machen, denn nur aus diesen kann man lernen besser zu werden, denn ansonsten bleibt man nur durchschnittlich.

SET 3 - Fragen aus dem Publikum

Frage: Wir lieben alle das Drama beim Tennis, ist diese permanente Leistungssteigerung wirklich für unseren Körper möglich?

Nick Bollettieri: Man kann immer fitter werden. Seht mich an. Ich trinke nicht, ich rauche nicht, ich schlafe kaum, aber ich bin fit.

Frage: Es geht um Leidenschaft für den Sport, die Fokussierung auf den Sport, was können wir für die Oberösterreichische Region daraus lernen?

Michael Strugl: Erfolg und die Möglichkeiten, die sich einem damit eröffnen, kommen nicht von ungefähr. Wir vergessen eines im Sport, wir jammern immer, dass alles etwas kostet, aber wir vergessen etwas ganz wesentliches. Sport hat einen enormen wirtschaftlichen und sozialen Einfluss auch auf unsere Kinder. Wir können aus Sport und der Hingabe, mit der manche Sportler diesen Beruf ausüben viel lernen und an unsere Kinder weitergeben. Insbesondere solche Events, wie das GENERALI LADIES LINZ in Oberösterreich, in Linz, haben einen enormen Einfluss auf die Region, auch die Menschen, die hier leben. Wir wollen das Turnier unbedingt in Linz halten.

Letzte Frage: Wie kommt es, dass es momentan so eine große Menge an jungen Nachwuchsspielern in USA gibt? In Österreich haben wir momentan nur einen, Dominik Thiem?

Nick Bollettieri: Ja, es stimmt, das Männertennis in den USA hat viele vielversprechende Talente, aber auch bei den Damen haben wir mit Madison Keys eine junge vielversprechende Dame im Feld. Er selbst fördert mit seiner gegründeten Tennisacademy in Florida gerne junge Talente. Es ist sein größter Erfolg und er schöpft seine Energie aus den lächelnden Gesichtern der begeisterten Jugendlichen, denen er versucht zu vermitteln, worauf es beim Profitennis ankommt, nämlich auf Disziplin, Leidenschaft und den Willen. Vor allem muss man an sich glauben und an sich arbeiten. Sport ist wichtig, aber nichts ist wichtiger, als dass wir den Kindern die Chance auf ein gutes Leben geben.

Markus Hengstschläger betonte zum Schluss die Liebe zum Tennis, bedankte sich bei der Turnierdirektorin Sandra Reichel für das Engagement und bei den Diskussionsgästen für Ihre Zeit und Ihre Gedanken.

Im Bild von links: Peter-Michael Reichel, Kati Bellowitsch, Markus Hengstschläger, Kiki Bertens, Michael Strugl, Barbara Schett, Nick Bollettieri, Johanna Larsson, Sandra Reichel.